50.2. Eintrag

Und so warten wir nun schon über ein Jahr. Es ist ruhig in unserem Dorf. Manschmal scheint es mir zu ruhig. Warum greifen die Gigger nicht an? Manche von uns scheinen bereits vergessen zu haben, dass es sie überhaupt gibt. Doch mir kommt es wie die Ruhe vor dem Sturm vor. Es gibt Tage, da hoffe ich das warten hat ein Ende, denn das irgendwas passieren wird, scheint gewiss.


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50.1 Eintrag

Und sie warteten immer noch sehnsüchtig und mit großer Spannung auf das lange angekündigte Finale ..........................


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Man nennt mich Jim. Irgendwie kommt mir diese Phrase bekannt vor, ich kann aber nicht sagen woher. Man nennt mich Jim. Als ich von meinem Tagebuch, in dem ich gerade blätterte aufblickte, sah ich diesen Jungen. Braune Augen, braune lockige Haare, ein sympathisches Lächeln. Er ist 15 Jahre alt und heißt eigentlich James Hudley, aber alle sagen nur Jim zu ihm. Mir ist zum ersten Mal aufgefallen, dass ich von allen anderen nur den Vorname kenne. Jim lebt hier zusammen mit seinem Onkel. Seine Eltern sind vermutlich tot. Zumindest gelten sie aber als vermisst. Jim bat mich ihm ein wenig von der „Außenwelt“ zu erzählen. Also las ich ihm Teile aus meinem Tagebuch vor. Die intimsten Gedanken habe ich natürlich weggelassen. Aber es war nett einen interessierten Zuhörer zu haben.
Wir saßen eine ganze Weile in der angenehmen Sonne, als plötzlich in einiger Entfernung von uns Aufregung entstand. Wir eilten hin und sahen, dass die Jagdgruppe zurückgekehrt war. Die „Neuen“ schienen sehr aufgeregt, nur Ramon war ein wenig gefasster. Er erzählte uns, dass sie Gigger gesehen hatten. Offenbar waren sie uns gefolgt, aber scheinbar nicht sehr schnell unterwegs. Jetzt kamen sie aber dem Dorf immer näher. Die Beute hätten sie vor Schreck liegen lassen und Ramon meinte die sollte man besser in der Nacht holen. Der Mann, den ich nur den „Bürgermeister“ nenne, weil er in dem Dorf den Ton anzugeben scheint (seinen richtigen Namen kenne ich nicht), ließ sofort Wachen postieren. Uns zitierte er in sein Büro, wo er uns eine Standpauke hielt, wie wir nur so leichtsinnig sein konnten diese Wesen hier her zu führen. Gerade so als hätten wir das absichtlich getan. Ramon versuchte ihm klar zu machen, dass wir ja nur geflohen sind und nicht von diesem Dorf hier wussten. Die anderen blieben stumm, genau wie ich. Irgendwie war uns allen die Situation unangenehm und wir wollten auf keinen Fall andere Menschen gefährden. Schließlich schaltete sich Sophie ein, die sichtbar froh zu sein schien, dass Ramon wieder heil zurückgekehrt ist. Sie erklärte, dass wir v.a. froh waren andere Menschen anzutreffen. Noch dazu in einer gut organisierten Gemeinschaft. Auch Natalie, die mitgegangen war redete auf den „Bürgermeister“ ein und meinte diese Viecher hätten das Dorf vermutlich ohnehin früher oder später entdeckt und seien vielleicht gar nicht uns gefolgt. Sie meinte es sei ohnehin ein Wunder, dass das nicht schon viel eher passiert ist. Irgendwie beruhigte sich der „Bürgermeister“ dann wieder. Wir erzählten ihm alles, was wir über die Gigger wissen, was zugegeben nicht sehr viel ist. Dann beschlossen wir noch eine Gruppe zusammenzustellen, die die zurückgelassene Beute her bringt. Da wir gewohnt waren in der Nacht durch den Wald zu laufen, sollte Ramon diese Gruppe anführen. Merkwürdigerweise wollte er auch mich dabei haben. Aber ich sagte natürlich ohne zu zögern zu. Jim, der uns belauscht hatte, wollte auch mit, aber wir anderen waren uns einig, dass er dafür noch ein wenig zu jung ist.
Jetzt sitze ich hier, warte bis wir los gehen und vertreibe mir die Zeit damit ins Tagebuch zu schreiben. Bis jetzt haben die Wachen jedenfalls keine Gigger gesichtet.


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50. Eintrag

Wir sind nun schon seit ein paar Tagen in dem Dorf. Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann hat hier niemand das Problem, dass er sich nicht daran erinnern kann was geschehen ist als die Gigger aufgetaucht sind.  Deshalb versteht auch niemand warum es für mich so wichtig ist, dieses Tagebuch zu haben. Sie wollen alle nur vergessen, was passiert ist. Die meisten wollen nicht einmal darüber reden. Vermutlich könnte ich sie sogar verstehen, wenn ich mich an alles erinnern könnte.
Der Doc hat in den letzten Tagen einiges durchmachen müssen. Anscheinend war er wirklich ein schwerer Alkoholiker. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie der Entzug für ihn gewesen sein muss. Nach ein paar Tagen haben sich seine Symptome aber gebessert. Es sieht so aus als würde er es schaffen.
Das Dorf ist sehr gut organisiert, es gibt frisches Wasser und alle paar Tage geht eine kleine Gruppe auf die Jagd um den Rest mit Nahrung zu versorgen.
Ramon hat sich ihnen sofort angeschlossen und wurde anscheinend auch begeistert aufgenommen. Die anderen konnten sich ebenfalls gut in das Dorfleben integrieren. Nur von mir scheinen alle Abstand zu halten, also habe ich mich um den Doc gekümmert.
Auch wenn er vielleicht irgendetwas mit unserer gegenwärtigen Situation zu tun hat, kann ich ihn nicht einfach so sterben lassen. Immerhin hat er mir damals das Leben gerettet. Und was noch viel wichtiger ist, er könnte Antworten für uns alle haben.
Ich bin mir sicher, dass er ganz genau weiß, wo wir uns befinden. Nur in seinem derzeitigen Zustand bringt das nicht viel. Die Suche nach einer Gruppe, mit der ich weiterziehen könnte um meine Familie zu finden ist ergebnislos verlaufen.
Die Leute hier haben zu viel Angst den Schutz der Dorfgemeinschaft zu verlassen. Außerdem scheinen sie sich damit abgefunden zu haben, dass außer ihnen niemand überlebt hat.
Unser Auftauchen sollte ihnen doch zu denken geben. Immerhin haben wir auch überlebt!!
Sind hier wirklich schon alle so abgestumpft und nur noch aufs überleben konzentriert, dass sie das selbstständige Denken aufgegeben haben?


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49. Eintrag

Dem Doc scheint es nicht gut zu gehen. Er ist schon auf dem Weg hierher immer wieder hin- und hergewankt. Ich dachte zu dem Zeitpunkt, dass er uns einfach nur in eine andere Richtung locken wollte, aber scheinbar ist er krank. Er schwitzt als ob es 50 Grad hätte und glüht förmlich. Er hat sich auch schon einige male übergeben. Keiner von uns weiß was wir tun sollen und wenn wir nicht bald Hilfe finden, wird er es wohl nicht mehr allzu lange machen. Zuerst dachten wir, dass es eine Grippe ist, aber plötzlich hat er sich am ganzen Körper verkrampft. Lara hat mir erklärt, dass das ein epileptischer Anfall war und soweit wir das sagen können, gehört das nicht zu einer Grippe. Das Lallen scheint mir auch kein Sympt-

Ramon und Sophie sind zurückgekommen und sie haben zwei Männer mitgebracht. Ramon ist offenbar auf eine kleine Gruppe Menschen gestoßen, welche für das Licht und die Sirene verantwortlich sind. Scheinbar ist hier wieder ein kleines Dorf in dem wieder mal nichts angeschrieben steht. Nichts! Und wie sollte es auch anders sein, auch diese Leute können sich an nichts erinnern.
Wir haben uns gleich auf den Weg zu dem Dorf gemacht. Ramon und der Kräftigere der beiden Männer haben gemeinsam den Doc getragen.
Scheinbar haben sich diese Leute in etwas, das wie ein Feuerwehrgebäude aussieht eingenistet, wo sie auch einen Generator mit ein paar Kanistern Benzin gefunden haben. Damit haben sie die Sirene betrieben und später auch das Licht am nahe gelegenen Sportplatz. Auf die Frage, ob sie keine Angst hätten von den Giggern entdeckt zu werden fragten sie nur was Gigger seien. Ich habe schon vollkommen vergessen, dass Thomas sich den Namen einfallen hat lassen, sie ihn also gar nicht kennen konnten. Als ich es ihnen erklärte, meinten sie, sowas noch nie gesehen zu haben, woraufhin alle sichtlich erleichtert waren. Sophie stiegen sogar Tränen in die Augen, vermutlich auch aus Erleichterung, denn sie hatte gleichzeitig begonnen zufrieden zu grinsen.
An unserem Ziel angekommen, hat uns der Rest der Gruppe, drei Frauen und ein Mann, bereits erwartet. Namen hab ich mir keine gemerkt, aber es scheinen größtenteils sympathische Leute zu sein. Eine der Frauen hat uns dann auch über die Symptome vom Doc aufgeklärt und gemeint, er scheint auf Alkoholentzug zu sein. Sie wisse das, weil ihr Vater schwerer Alkoholiker gewesen wäre und als sie ihn aus Verzweiflung in seinem Haus einsperrte, damit er sich keinen Alkohol mehr besorgen konnte, hatte er die selben Symptome, nur wesentlich schlimmer. Was sie nicht wusste, war, dass man auf Alkoholentzug sterben kann und das war auch das Schicksal das ihren Vater ereilt hat. Natalie ist ihr Name! Sie meinte mit ein wenig Pech könnte es dem Doc genauso ergehen.
Ich sollte mal mit Ramon darüber sprechen, ob es eine gute Idee war, einfach so zu diesen Leuten zu gehen, immerhin wäre es nicht das erste mal, dass wir oder zumindest Sophie und ich schlechte Erfahrungen mit Fremden machen.


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