6. Eintrag

Da fällt mir ein: ob man dieses Ding auch essen kann? Schließlich hab ich schon wieder, naja eigentlich immer noch Hunger. Die Ratte hat wirklich nicht viel hergegeben, war ber besser als gar nichts. Jetzt liegt diese Kreatur vor mir und ich frage mich ernsthaft, ob ich ein Stück kosten soll. Dabei graust mir schon der Gedanke. Und dieser widerwärtige Gestank noch dazu. Was gäbe ich jetzt für ein saftiges Steak. Ich sollte ein kleines Stück versuchen, nur ein ganz ein kleines. Aber nein, ich kann nicht. So verzweifelt bin ich dann doch noch nicht. Da versuch is es dann doch wieder mit einer Ratte, falls mir wieder eine über den weg läuft. Aber vielleicht erwische ich in meinen Fallen ja doch einmal was Vernünftiges. Muss nur den Plünderern zuvor kommen. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass meine Fallen geplündert werden. Ich spüre gerade etwas warmes meine Wange herunter rinnen, es rinnt sehr langsam. Ich wische mir über die Wange und stelle fest: Blut. Offenbar ist auch eine meiner Narben vorher bei dem Kampf mit dieser Bestie aufgeplatzt. Naja, halb so wild. Mich würde ja wirklich interessieren, was das für Viecher sind. Wo kommen die her. Was wollen sie. Wollen sie überhaupt etwas. Oder sind sie nur auf der Suche nach Nahrung. So wie ich. Aber so schnell kann ich diesen werde ich auf diese Fragen keine Antworten finden. Und im Augenblick bin ich auch zu müde um allzu viel darüber nachzudenken. Ich merke gerade, dass mir die Augen zufallen. Es war schließlich ein anstregender Tag heute, dass heißt eigentlich war's eine anstrengende Nacht, denn Tag ist ja jetzt. Ich werde mich jetzt niederlegen und hoffe, dass ich nicht noch einen ungebetenen Besuch bekomme. Ist alles wieder gut verbarrikadiert? Ich hoffe schon. Ich hoffe die Tür hält. Ich hab den Schlaf jetzt dringend nötig.

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5. Eintrag

Es war echt keine gute Idee zu dem Licht zu gehen. So kurz nach Sonnenaufgang hab ich es endlich geschafft die Bilder die ich in der Nacht gesehen habe aus meinen Gedanken zu verbannen und einzuschlafen. Da hörte ich dieses Geräusch in der Nähe meiner Hütte.
Es kam mir auf dem Rückweg schon so vor, als ob mich jemand verfolgt, leider habe ich es ignoriert. Ich hätte Vorsichtsmaßnahmen treffen sollen und nicht direkt in meinen Unterschlupf zurückgehen sollen.Die Türe hab ich einen Spalt geöffnet um nach draußen zu sehen - Sonnenlicht, so lange hab ich im Dunkel verbracht, ich konnte mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wie schön die Welt im Licht aussehen kann - nicht so schön war es diese Kreatur zu sehen, die um meine Hütte herumschlich.
Es hat bemerkt, dass ich die Türe geöffnet habe und kam auf mich zugestürzt. Dieses Biest ist verdammt schnell. Ich konnte die Türe nicht schließen, bevor es sich mit seinem vollen Gewicht dagegen warf.Die Türe ist aus den Angeln gesprungen und das Vieh zu meinem Glück gegen die gegenüberliegende Wand geknallt.
Es war kurz benommen - lange genug um mir mein Messer zu schnappen. Der Kampf hat nicht lange gedauert. Die Dinger sind zwar schnell, aber nicht sehr kräftig. Und sie stinken fürchterlich!
Ich habe dem Ding mein Messer in die Kehle gerammt. Es ist elendig verreckt und hat mir die Bude vollgeblutet. Leider hat es mir eine lange Schnittwunde am Unterarm zugefügt und ich hab schon ewig kein Verbandmaterial mehr.
Ein dreckiges Hemd als Verband muss wohl reichen - wenigstens hat es aufgehört zu bluten. Ich hoffe mal, dass nicht noch mehr von den Viechern in der Nähe sind. Die Türe hab ich wieder eingehängt und werde gleich versuchen noch ein wenig zu schlafen. Obwohl ich keine Ahnung hab, wie ich das bei dem Gestank schaffen soll.
In der Nacht muss ich die Leiche irgendwie verschwinden lassen, jetzt ist es zu gefährlich.


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4. Eintrag

Gestern habe ich wieder nichts zum Essen gefangen - naja fast nichts. Mir ist hier eine Ratte über den Weg gelaufen - zu ihrem Pech, hab sie gegessen. Es war nicht wirklich viel, also hab ich mich auf den Weg zu diesem Licht gemacht und das, obwohl noch immer vereinzelt Schüsse zu hören waren. Oh mein Gott, wie sehr ich mir jetzt wünsche das nicht getan zu haben. Von der Ferne hat es so ausgesehen, als ob es ein Licht in einem Raum war, aber umso näher ich gekommen bin, umso deutlicher war der Rauch zu sehen, der zwischen den Häusern in den Himmel gestiegen ist. Es war ein Feuer das sich in der Fensterscheibe gespiegelt hat. und ich wünschte mir
Schon aus einiger Entfernung war es zu riechen - ich hätte einfach zurückgehen sollen. Als ich schon relativ nah war, hab ich mir einen geigneten Platz gesucht um mich zu verstecken, aber trotzdem Alles gut zu sehen, man weiß ja nie was einen erwartet.
Ich dachte immer, sie gehen bei Nacht nicht raus, weil sie im Dunkeln fast nichts sehen können, aber da waren sie. Rund um das Feuer sind sie gestanden. In der Nacht und aus der Entfernung könnte man sie fast mit Menschen verwechseln, aber wenn man genauer hinschaut, sind sie selbst im flackernden Licht des Feuers zu erkennen. Da standen sie und erst dachte ich, sie hätten vielleicht sowas wie eine Versammlung oder ein Fest, aber nach einem genaueren Blick war zu erkennen, dass auch Menschen um das Feuer gestanden sind. Sie haben miteinander geredet. Mein erster Gedanke war, dass sie sich vielleicht versöhnt haben, dass es vielleicht Hoffnung gibt und die "Jagt" zu Ende ist, bis wieder ein Schuss gefallen ist und die bittere Realität wie ein Blitz die Nacht erhellt hat. Jetzt war alles völlig klar, die Schüsse, das Licht, der Gestank - ich hätte nicht hierher kommen dürfen. Einem der Menschen, haben sie mit einer Pistole in den Kopf geschossen. Nachdem er zu Boden gefallen war, haben sie seinen Kadaver genommen und in das Feuer geworfen. Das beobachtend habe ich den Atem angehallten um nicht mehr atmen zu müssen. Wie das so ist mit grausamen Dingen wollte ich es nicht sehen, konnte allerdings lange Zeit nicht wegschauen. Ich weiß nicht wie lange ich dort ohne zu atmen gestanden bin und zugesehen habe, hätte mich aber beinahe übergeben als ich wider zu mir gekommen bin. Zum Glück konnte ich es bis zu meinem Unterschlupf zurück halten, sonst hätten sie vielleicht etwas gehört. Mein Gott, der Haufen der das Feuer am brennen hielt war wirklich hoch, wer weiß wie lange diese Monster das schon machen. Ich muss hier weg, aber jetzt ist es schon zu spät, die Sonne wird bald aufgehen. Immerhin habe ich jetzt keinen Hunger mehr.
Jetzt wo ich so darüber nachdenke, warum waren eigentlich vorgestern noch keine Schüsse zu hören?

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3. Eintrag

Ich war eingeschlafen. Wie lange weiß ich nicht. Nach meiner Expedition zur Tankstelle war ich nivcht nur hungrig, sondern auch müde. Hatte gerade überlegt, wie bzw. wo ich was zu Essen herbekomme. Dabei muss ich eingeschlafen sein. Mein Hunger hat mich wieder geweckt. Dieses Gefühl im Magen ist schon nahezu unerträglich. Kaum war ich wieder wach, hörte ich Schüsse in der Ferne. Zumindest hörte es sich nach Schüssen an, aber so genau konnte ich das nicht sagen. Oder beginnen bereits meine Wahrvorstellungen. Ich tastete mich langsam zum Eingang meiner Behausung und öffnete die Tür. Nur einen Spalt, damit ich sehen konnte ob es immer noch dunkel ist. Sehr gut, es scheint noch Nacht zu sein. Ich kann mich also ruhig noch einmal hinaus wagen. Wo mögen die Schüsse hergekommen sein, falls es welche waren. Von anderen Menschen auf der Jagd nach etwas essbaren? Mit leerem Magen schläft es sich ohnehin nicht gut. Also beschloss ich der Sache auf den Grund zu gehen. Wo mögen die Schüsse hergekommen sein? Vielleicht von dort, wo ich das Licht gesehen habe? Ich begab ich mich also wieder nach draußen. Mittlerweile war es doch ziemlich kalt geworden. Ich ging ein Stück und blickte mich um. Nichts und niemand war zu sehen. Nur eine verlassene Gegend, wie immer. War mir eigentlich ganz recht. Es sei denn natürlich ich fände endlich was zu essen. Ich blieb erneut stehen. Nichts. Keine Schüsse, gar nichts. Nur der leise Hauch des kühlen Windes, der durch die Blätter rauscht.

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2. Eintrag

Ich habe also der Tankstelle einen Besuch abgestattet - das hätte ich mir sparen können. Hier sieht es aus wie überall sonst wo ich vorbeigekommen bin. Alles geplündert. Man sollte doch annehmen, dass die Plünderer sich erst mal an die Städte halten und das bei einer Tankstelle so weit im Nirgendwo noch etwas zu finden ist. Aber es ist alles leer. Nicht eine einzige Dose ist übrig geblieben. Als Behausung kann ich die Tankstelle auch nicht verwenden. Viel zu ungeschützt, da könnten sie mich sehen.
Nachdem bei der Tankstelle nichts zu finden war muss ich mich wohl weiter auf mein Jagdglück verlassen. Mann hab ich Hunger. Bisher war die Ausbeute meiner Fallen nicht sehr berauschend. Wenn das so weitergeht werde ich bald zu schwach sein um weiterzumachen. Irgendwie hab ich immer noch das Gefühl, dass meine Fallen während dem Tag leer geräumt werden. Ich hab nur leider keine Möglichkeit es zu überprüfen.
Während des Tages nach draußen zu gehen wäre blanker Selbstmord! Nachdem ich die Fallen aufgestellt habe, ist mir auf dem Weg zurück am Horizont ein Licht aufgefallen oder zumindest habe ich es mir eingebildet.
Vielleicht gibt es hier in der Nähe noch andere Überlebende?! Vielleicht haben sie Vorräte! Zumindest haben sie Licht - elektrisches Licht. Nicht so ein kleines Feuer wie ich. Wenn es wenigstens ordentlich brennen würde, aber hier gibt es ja nur feuchtes Holz, das einfach nicht richtig brennen will. Wenn meine Fallen morgen leer sind und ich nichts zwischen die Zähne bekomme, werde ich versuchen zu dem Licht zu gehen und auf das Beste hoffen.


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1. Eintrag

Ich habe heute in einen Spiegel geschaut und mich fast nicht mehr wiedererkannt. Ein Spiegel! Es ist Ewigkeiten her, dass ich einen intakten Spiegel gesehen habe und um ganz ehrlich zu sein, es wäre vermutlich besser gewesen, wenn dieser hier von mir unentdeckt geblieben wäre. Ich sehe furchtbar aus. Die Narben in meinem Gesicht konnte ich zwar fühlen, aber es hat mich doch erschreckt wie schlimm ich aussehe. Was solls, es ist sowieso niemand hier der mein Aussehen beurteilen könnte. Jetzt wo ich darüber nachdenke, weiß ich gar nicht wann ich das letzte mal einen Menschen gesehen habe. Eine Woche, ein Monat, vielleicht ist es noch länger her, keine Ahnung. Ich habe das Zeitgefühl verloren. Das passiert wohl, wenn man sich untertags in dunklen Räumen aufhält und nur nachts rausgeht, so dass einen ständig nur Dunkelheit umgibt, aber anders wäre es einfach zu riskant. Wie machen es andere Überlebende wohl? Es wundert mich, dass ich noch nicht meinen Verstand verloren habe. Andererseits wissen Verrückte ja nicht, dass sie nicht ganz dicht sind. Wer weiß, vielleicht ist alles was passiert ist nur eine Wahnvorstellung von mir. Egal, ich bin froh etwas zum Schreiben gefunden zu haben, so kann ich vielleicht ein wenig hinauszögern, zu beginnen mit mir selbst oder imaginären Freunden zu reden. Langsam wird es dunkel draußen, also werd ich mich jetzt vorbereiten auf Beutezug zu gehen, hab nämlich heute noch nichts gegessen. Auf dem Weg hierher war eine Tankstelle, mal schauen ob es dort was zum holen gibt.

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