4. Eintrag

Gestern habe ich wieder nichts zum Essen gefangen - naja fast nichts. Mir ist hier eine Ratte über den Weg gelaufen - zu ihrem Pech, hab sie gegessen. Es war nicht wirklich viel, also hab ich mich auf den Weg zu diesem Licht gemacht und das, obwohl noch immer vereinzelt Schüsse zu hören waren. Oh mein Gott, wie sehr ich mir jetzt wünsche das nicht getan zu haben. Von der Ferne hat es so ausgesehen, als ob es ein Licht in einem Raum war, aber umso näher ich gekommen bin, umso deutlicher war der Rauch zu sehen, der zwischen den Häusern in den Himmel gestiegen ist. Es war ein Feuer das sich in der Fensterscheibe gespiegelt hat. und ich wünschte mir
Schon aus einiger Entfernung war es zu riechen - ich hätte einfach zurückgehen sollen. Als ich schon relativ nah war, hab ich mir einen geigneten Platz gesucht um mich zu verstecken, aber trotzdem Alles gut zu sehen, man weiß ja nie was einen erwartet.
Ich dachte immer, sie gehen bei Nacht nicht raus, weil sie im Dunkeln fast nichts sehen können, aber da waren sie. Rund um das Feuer sind sie gestanden. In der Nacht und aus der Entfernung könnte man sie fast mit Menschen verwechseln, aber wenn man genauer hinschaut, sind sie selbst im flackernden Licht des Feuers zu erkennen. Da standen sie und erst dachte ich, sie hätten vielleicht sowas wie eine Versammlung oder ein Fest, aber nach einem genaueren Blick war zu erkennen, dass auch Menschen um das Feuer gestanden sind. Sie haben miteinander geredet. Mein erster Gedanke war, dass sie sich vielleicht versöhnt haben, dass es vielleicht Hoffnung gibt und die "Jagt" zu Ende ist, bis wieder ein Schuss gefallen ist und die bittere Realität wie ein Blitz die Nacht erhellt hat. Jetzt war alles völlig klar, die Schüsse, das Licht, der Gestank - ich hätte nicht hierher kommen dürfen. Einem der Menschen, haben sie mit einer Pistole in den Kopf geschossen. Nachdem er zu Boden gefallen war, haben sie seinen Kadaver genommen und in das Feuer geworfen. Das beobachtend habe ich den Atem angehallten um nicht mehr atmen zu müssen. Wie das so ist mit grausamen Dingen wollte ich es nicht sehen, konnte allerdings lange Zeit nicht wegschauen. Ich weiß nicht wie lange ich dort ohne zu atmen gestanden bin und zugesehen habe, hätte mich aber beinahe übergeben als ich wider zu mir gekommen bin. Zum Glück konnte ich es bis zu meinem Unterschlupf zurück halten, sonst hätten sie vielleicht etwas gehört. Mein Gott, der Haufen der das Feuer am brennen hielt war wirklich hoch, wer weiß wie lange diese Monster das schon machen. Ich muss hier weg, aber jetzt ist es schon zu spät, die Sonne wird bald aufgehen. Immerhin habe ich jetzt keinen Hunger mehr.
Jetzt wo ich so darüber nachdenke, warum waren eigentlich vorgestern noch keine Schüsse zu hören?

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

sehr schön :-))) bin schon neugierig wie's weitergeht!!!

Rahadl hat gesagt…

ich auch! ;) hehe.

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